Film- und Dramatherapeut(in)

Kursname:Film- und Dramatherapeut(in)
Dauer:2 Wochen Intensivausbildung
Termine:in Planung
Gebühr:EUR 1800,- (USt.-befreit, Ratenzahlung möglich, für die berufliche Weiterbildung steuerlich absetzbar)
Ort(e):
Zertifikat:Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des IEK bescheinigt. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z.B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder in Angestelltenverhältnissen in Kliniken, medizinischen, pflegenden, pädagogischen, rehabilitativen, sportlichen, schulischen, erzieherischen, sozialen Einrichtungen oder als Dozententätigkeit beruflich ausgeübt werden. Die mit dieser Ausbildung erworbene Zusatzqualifikation Autogenes Training entspricht inhaltlich u.a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des einheitlichen Bewertungsmaßstabes im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt.
Voraussetzungen:Offenheit, Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Menschen, Fähigkeit zur Selbstreflexion, Bereitschaft zur Kreativität und zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes
Kursbeschreibung als PDF:

Hintergrund

Unser Denken, unsere Kultur und der jeweilige sprachliche Ausdruck sind stets gekennzeichnet durch individuelle und kulturell-kollektive Narrative, die nicht nur an  unserer Sozialisation und Erziehung offenkundig werden, sondern sich in Anlehnung an die jahrtausend alte Geschichte vieler Mythen meistens auch in eindrücklichen und existenziellen Dramen und Dramenmotiven zeigen. Dieser psychologische Effekt der Narration wurde seit der Antike im Theater genutzt und bis heute kulturell tradiert. Bei Aristoteles bestand das Hauptkennzeichen des Dramas vor allem der Darstellung durch Dialoge, was hinsichtlich der Sozialform und ihrer Wirkung eine interessante Parallelität zum therapeutischen Gespräch aufzeigt und in der Dramatherapie genutzt wird.

Filme wirken oft noch eindrücklicher auf die Rezipienten als das Theater und initiieren nicht selten emotionale und kognitive Selbsterfahrungsprozesse. Die Film- und Dramatherapie begleitet diese Prozesse und nutzt die hieraus erwachsenden therapeutischen Veränderungen. Die ältere Theaterpädagogik und -therapie  kann diesbezüglich Pate stehen für besagte Effekte. Die Filmtherapie weitet das Spektrum nun aus und integriert den Film als zentrales Medium einer zeitgemäßen Darstellungsform kultureller Narrative und ihrer psychologischen Wirkung.

Die grundlegende Narration im Film wird durch bewegte Bilder erzeugt, die gleichfalls an allgemeine psychologische Phänomene erinnert: Träume etwa, aber auch Zustände in der Entspannung erscheinen uns daher oft wie ein Film, der einfach abläuft, dessen Regisseur wir sind oder in dem wir selbst eine mehr oder minder tragende Rolle spielen. Wegen der Nähe zu psychotropen und hypnagogen Bewusstseinszuständen, wird die Ausbildung zum/r Film- und Dramatherapeut/-in daher durch Entspannungsverfahren ergänzt, die ihrerseits die Integration visueller Medien favorisieren. Das Filmisch-dramatische wirkt auf vielfältigen Wahrnehmungsebenen und initiiert dabei Entspannungs-, Lern- und Öffnungsprozesse.

Neben dem rezeptiven Umgang mit Film werden auch aktiv-kreative Grundlagen der Film- und Videotechnik, des Rollenspiels und der Dramaturgie in der Ausbildung vermittelt, um individuelle Narrative eigenständig im Medium Film darstellen zu können.

Ziel

Die Teilnehmenden der Ausbildung erwerben die Qualifikation der Intervention mittels kreativ-therapeutischer Verfahren mit Schwerpunkt auf das Medium Film sowie Dramatik, um die Rezeptions- und Ausdrucksprozesse von Personen therapeutisch begleiten zu können. In der Ausbildung werden allgemein-therapeutische Methoden vermittelt, die – ergänzt durch Entspannungsverfahren – den Zugang zum individuellen Ausdruck erleichtern, und durch die Schulung der vorrangig visuellen Sinne Empathie, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Alltag steigern können. Darüber hinaus ist es ein zentrales Ziel der Ausbildung, für die grundlegende kulturelle Wirkung von kollektiven Narrativen und Skripten etwa der Sozialisation zu sensibilisieren – eine wichtige Grundlage jedweder Therapie.

 

Aus dem Inhalt

  • Ansätze und Methoden der Filmtherapie
  • Grundlagen der Filmtheorie und Kinematik
  • Film als Massenphänomen
  • Dramaturgie und Formen des Films
  • Wechselwirkung zwischen dem Menschen und der Außenwelt im darstellerischen Prozess (Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung)
  • Grundlagen der Psychologie und therapeutische Interventionstechniken (Übertragung, Gegenübertragung, Widerstände, Überzeugungen, Unterdrückung, integrative Verarbeitung durch Rollenspiel )
  • Aufdeckung von abwehrmechanismischen Strukturen durch das Medium Film
  • Grundlagen der Psychoanalytischen Filmtheorie und Medienpsychologie
  • Dramaspiel und Fim als Erkennungsmedium von persönlichen Mustern und Blockaden – Mein Lieblingsfilm und meine Erfahrung und Gefühle damit
  • Die Biografie als Film: Cutten als Collagetechnik des Lebens
  • Die therapeutische Wirkkraft der biografisch – therapeutischer Art Journa linggestaltung als Drehbuch
  • Biographos – meine Lebenserzählung (Gestaltungsmethoden, Techniken, Ausdrucksmöglichkeiten)
  • Schritte zur Lebenserzählung durch den filmischen Prozess einleiten und duch begleiten
  • Systemische Ansätze des Erzählten Lebens
  • Katharsis und andere psychologische Effekte des Dramaspiels und des Medium Films
  • Auswahl des „Hilfs-Ichs“
  • Höhepunkt: Extase und Katharsis
  • Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität
  • Psychodramatische Feedbacks und Rollenfeedbacks
  • Rollenstrukturen und Rollenkonserven
  • Auflösen festgefahrener Rollen
  • Erlernen erwünschter Handlungsmuster
  • Doppeln, Rollentausch, Rollenwechsel, Speigeln und Integration von Symbolen
  • Soziometrie und Soziodrama
  • Filmgenres als Lebensmotive: Kriminalfilm, Komödie, Science-Fiction, Horrorfilm, Kriegsfilm, Liebesfilm usw.
  • Die Bedeutung des Emotionsgedächtnis im therapeutischen Prozess
  • Mythen- und Erzähltheorie
  • Der Traum als Film und Sequenz
  • Klischees und Stereotype im Film
  • Die Rolle von Skript und Narrativ im Individuationsprozess
  • Zentrale Skripte abendländischer Kulturen: Genderskripte, Familienskripte, Reproduktionsskripte und andere biologistische Narrative
  • Märchen / Mythen / Symbole / Metaphern / Archetypen / Leitfiguren / Rollen
  • Die Kraft des Bildes, der Farbe, Musik, Dialoge…. im Film/ das Drehbuch, Stück, Sequenz, Dialog etc. meines Lebens
  • Ich bin ein anderer / alle meine (inneren) Figuren / die heilende Kraft von Rollen-(meine Rolle als Dramatiker, die Rolle des Produzenten, Ich – als Regisseur, meine Handlung als Akteur – Dimensionen von Rollen, Ebenen- und Größenordnung des Schauspiels)
  • Die psychodramatische Bühne
  • Ich stehe auf der Bühne – unten sitzt das Publikum / Eigenwahrnehmung- Fremdwahrnehmung / Ausstrahlung / Wirkung / Sendung
  • Interaktion mit Raum, Objekten, Publikum
  • Therapeutische Rollen zur Steigerung des Selbstwertgefühls und der Individuation
    – Der Held
    – Der Bösewicht
    – Die Liebenden
    – Der / die Verlassene
  • Die Bewältigung des Vater- und Mutterkomplexes / Die Beziehung zwischen dem inneren Kind, der inneren Mutter, dem inneren Vater
  • Anamneseverfahren / Kommunikations- und Interviewtechniken
  • Integration und emotionale Klärung durch die Rollendarstellung (Die Akzeptanz der Gefühle und ihr Ausdruck durch Rollenspiel, Unbewusstes durch Schauspiel entdecken, Projektion – Reinigung, das Spiel der Gegensätze in der Polarität von Rollen, dualistische Projektion, mit dem Körper fühlen)
  • Sensibilisierung der Beobachtung für Körper und Körperbewegung / Entspannung
  • Autogenes Training und hypnosystemische Elemente zur kreeierung von Visionen (Mein Kino)
  • Integration von Dualitäten im theatertherapeutischen Prozess (Spannung- Entspannung, Raum- Grenze, Nähe- Distanz)
  • Anwendung von Equipment und Multimediaeinsatz
  • Selbsterfahrung und einzeltherapeutische Gestaltung
  • Arbeit mit und in Gruppen
  • Der Protagonist in der Gruppenarbeit
  • Die Aufgabe des Spieleiters
  • Gestaltung psychodramatischer Sitzungen sowie szenischer Didaktik
  • Supervision und Coaching

Aus dem Methodenteil

In der Ausbildung werden durch Vortrag, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung ein theoretisches und praktisches Basiswissen sowie Kernkompetenzen eines/r Film- und Dramatherapeuten/-in erarbeitet. Die Teilnehmenden üben gleichermaßen Elemente aus den integrativ zusammengesetzten Disziplinen der Drama- und der Filmtherapie. Die Erfahrungen werden reflektiert, analysiert und auf ihre therapeutische Relevanz hin geprüft. Die gelernten Methoden werden von den Teilnehmenden umgesetzt und gemeinsam kreative Therapieansätze generiert. Die Ausbildung endet mit der Durchführung einer selbst entwickelten Therapieeinheit, jede Selbsterfahrung wird von erfahrenen Therapeuten/innen und Diplom-Psychologen/innen begleitet und supervidiert.

So melden Sie sich für eine unserer Ausbildungen an:

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